Eine neue Studie, die in den USA vom National Institute on Drug Abuse durchgeführt wurde, zeigt, dass Cannabiskonsum besonders bei regelmäßigem Kiffen noch bis zu einen Monat lang im Blut nachweisbar ist. Generell ist der Prozess des Abbaus nicht sehr weit erforscht, weswegen das Ziel der Studie war, die Zusammenhänge näher zu ergründen.

Tägliche Blutproben von 33 Konsumenten genommen

Um näheren Einblick in diese Zusammenhänge zu erhalten, wurden 33 Männer als Probanden ausgewählt, um anhand täglicher Blutproben den Cannabisgehalt feststellen zu können. Es handelte sich bei allen Versuchspersonen um Männer, die seit vielen Jahren stark kifften. Der durchschnittliche Konsum wurde dabei mit neun Joints täglich ausgewiesen. Damit die Ergebnisse nicht dadurch verfälscht werden konnten, dass die Probanden heimlich Cannabis konsumierten, wurde die Studie in einer geschützten Forschungseinrichtung durchgeführt. Zusätzlich dazu wurden die Probanden auch 24 Stunden am Tag überwacht, um heimlichen Konsum sofort zu unterbinden.

Cannabis selbst nach einem Monat noch nachweisbar

Im Blut konnten sowohl THC selbst als auch das Abfallprodukt zum Teil sogar noch einen Monat nach dem letzten Konsum, also zum Ende der Studie, nachgewiesen werden. Entsprechend war die Nachweiszeit um einiges länger, als es vorher angenommen wurde. Das Forschungsteam sprach dabei von einem Zeitraum, der etwa das Vierfache von dem betrug, was ursprünglich angenommen wurde. Darüber hinaus waren die Messergebnisse nicht zwangsläufig konstant. In einem Fall war es beispielsweise so, dass die Blutproben zwischendurch zum Teil negativ waren, später aber wieder positiv wurden. Zwölf Tage nach dem letzten Konsum lag der THC-Wert im Blut bei fünf Prozent der teilnehmenden Probanden noch so hoch, dass er in Deutschland eine eingeschränkte Fahrtauglichkeit bescheinigen würde. Dies kann zum Verlust des Führerscheins führen. Entsprechend ist das Risiko für chronische Kiffer, Auto zu fahren, deutlich höher. Studien zum Zusammenhang von Cannabiskonsum und eingeschränkter Fahrtüchtigkeit gibt es in ausreichendem Maße. Entsprechend riskieren chronische Kiffer generell, nicht nur den Führerschein zu verlieren, sondern auch, deutlich wahrscheinlicher in schwere Verkehrsunfälle verwickelt zu werden.

Info: In Berechnungen wird der Abbau von THC-COOH in der Regel mit einer Halbwertszeit von 6 Tagen angegeben. Wird bei einem Konsumenten vor einer Abstinenz eine THC-COOH Konzentration i.H.v. 150ng/ml nachgewiesen, könnte der Abbau folgendermaßen stattfinden:

75 ng/ml nach 6 Tagen
37,5 ng/ml nach 12 Tagen
18,75 ng/ml nach 18 Tagen
9,38 ng/ml nach 24 Tagen
4,69 ng/ml nach 30 Tagen
2,34 ng/ml nach 36 Tagen
1,17 ng/ml nach 42 Tagen
0,59 ng/ml nach 48 Tagen

 

Quelle: http://www.drugcom.de
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