Bei der Diskussion um Blitzerwarner wird Nick Melekian vom MPU-Seminar vom ZDF als Experte befragt

Aktuell in der Diskussion ist gerade das Thema Blitzerwarner. Sollen technische Hilfsmittel in Smartphones oder Navigationsgeräten erlaubt werden, um Fahrer vor festinstallierten Blitzern zu schützen? Ja sagt die derzeitige Regierung. Schließlich sei das zeitgemäß.

Interessant: Die allermeisten Besitzer von Smartphones oder Navigationsgeräten nutzen bereits diese Blitzerwarner, obwohl sie verboten sind. Das mag auch an der Tatsache liegen, dass die Polizei dahingehend kaum kontrolliert.

In diese Diskussion wurde nun auch der Verkehrstherapeut und Leiter des MPU-Seminars Nick Melekian einbezogen. In der ZDF-Sendung heute nacht vom 19.09.2012 sagt er, „dass es kaum einen Unterschied machen wird, ob nun die Blitzerwarner legalisiert werden oder nicht“. Schließlich seien diese Blitzerwarner von der Gruppe, die regelmäßig schnell fährt meist sowieso bereits in Gebrauch und es würde von der Polizei nicht kontrolliert. Am Fahrverhalten verändere dies somit nicht wirklich viel. Vielleicht sei diese Gruppe der Autofahrer sogar eher bestärkt, dass es sich nicht nur lohne gegen Regeln zu verstoßen, sondern der Staat dieses Denken sogar unterstütze.

Viele wiederholt auffallenden Punktesünder beschreiben das Nicht-Punktesammeln als äußerst mühselig und schwierig. In Gesprächen betonen sie oft, dass es schwierig sei keine Punkte zu sammeln. Vor allem wenn man viel fahre. Dem widerspricht aber die Statistik. Denn sie belegt, dass die Mehrheit der Bevölkerung anders fährt und nur ganz, ganz wenige wiederholt Punkte sammelt: Nur 7% hatten bereits Punkte, wenn sie neue Punkte hinzubekommen. Dazu kommt, dass weniger nur ca. 0,4 Prozent Prozent der überhaupt im Verkehrszentralregister erfassten Fahrer mehr als 14 Punkte haben. Selbst 8-13 Punkte haben weniger als 5 Prozent der im Verkehrszentralregister eingetragenen Personen. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass von all denjenigen, die überhaupt schon wegen Auffälligkeiten im Verkehrszentralregister erfasst sind, 95 Prozent keine regelmäßigen Punktesammler in Sinne von Wiederholungstätern sind. Die allermeisten Autofahrer haben also kein echtes Problem mit dem Ansammeln von Punkten und verhalten sich mehr oder weniger regelkonform. Es scheint damit nur eine kleine Minderheit zu sein, die es aufs regelmäige Rasen abgesehen hat. Und dieser Minderheit würde es laut Melekian, wohl kaum danach gehen, ob Blitzerwarner erlaubt seien oder nicht. Sie benutzen diese oft sogar schon heute.

Beitrag im ZDF heute nacht.
(Richtigstellung: Im ZDF-Beitrag wurde Nick Melekian falsch gekennzeichnet. Im Video ist Nick Melekian nicht der interviewte Passant, sondern die als Markus Schäpe, ADAC-Experte, ausgewiesene Person.)