Alles, was Sie über Cannabis im Straßenverkehr wissen müssen

Cannabis und Straßenverkehr: Was sagt das Gesetz?

Mit der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland durch das Konsumcannabisgesetz (KCanG) im April 2024 ist der Konsum, Anbau und Erwerb von Cannabis für Erwachsene unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Doch im Straßenverkehr gelten weiterhin strenge Regeln. Ähnlich wie bei Alkohol gibt es für Cannabis festgelegte Grenzwerte, deren Überschreitung schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht.

Die wichtigsten rechtlichen Vorgaben zu Cannabis im Straßenverkehr:

  • Grenzwert für THC im Blut: Wer mit mehr als 3,5 ng/ml THC im Blutserum fährt, begeht eine Ordnungswidrigkeit (§ 24a StVG). Fahranfänger:innen und Personen unter 21 Jahren unterliegen einer Null-Cannabis-Grenze (1 ng/ml).
  • Kombination mit Alkohol: Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Cannabis führt zu höheren Bußgeldern (bis zu 2.000 Euro) und strengerer Überprüfung der Fahreignung.
  • Probezeit & junge Fahrer:innen: Für Fahranfänger:innen sowie alle unter 21 Jahren gilt eine „Null-Toleranz-Regel“ für Cannabis im Straßenverkehr.

Wichtig: Bei Unfällen oder unsicherem Fahrverhalten unter Cannabis-Einfluss greifen das Strafrecht (§ 316 StGB für „Trunkenheit im Verkehr“ oder § 315c StGB bei Gefährdung) und führen in den meisten Fällen zu einem Führerscheinentzug.

Warum droht eine MPU bei Cannabis?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird oft angeordnet, um die Fahreignung zu überprüfen. Bereits bei einer Ordnungswidrigkeit wie dem Überschreiten der THC-Grenzwerte kann eine MPU angeordnet werden. Besonders problematisch ist die lange Nachweisbarkeit von THC im Blut, die von individuellen Faktoren abhängt.

Fakten zur MPU bei Cannabis:

  • Bereits beim ersten Führerscheinentzug kann eine MPU drohen.
  • Regelmäßiger Cannabiskonsum führt oft zur Annahme mangelnder Fahreignung.
  • Auch bei gelegentlichem Konsum kann eine MPU angeordnet werden, wenn Wiederholungsfälle oder Auffälligkeiten vorliegen.

Die MPU ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch teuer. Sie kostet mehrere hundert Euro und erfordert eine umfassende Vorbereitung, um erfolgreich bestanden zu werden.

Wie viel THC im Blut ist nach einem Joint erlaubt?

Im Gegensatz zu Alkohol gibt es keine einfache Formel, um die THC-Konzentration im Blut nach dem Konsum zu bestimmen. Faktoren wie die konsumierte Menge, der THC-Gehalt und die Konsumform beeinflussen die Konzentration erheblich.

Beispiele zu THC versus Alkohol:

  • Ein kleiner Joint mit 0,25 g Cannabis und 10 % THC enthält etwa 0,0125 g THC.
  • Ein großer Joint mit 1 g Cannabis und 25 % THC enthält 0,25 g THC – das entspricht der zwanzigfachen Menge!

Die Wirkung und Nachweisbarkeit im Blut hängen jedoch auch davon ab, wie das THC im Körper verarbeitet wird. Besonders bei regelmäßigem Konsum kann THC über einen längeren Zeitraum nachweisbar sein.

Wartezeiten: Wann darf ich nach Konsum wieder fahren?

Die Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) und die Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) empfehlen klare Wartezeiten vor der Teilnahme am Straßenverkehr. Diese hängen von der Häufigkeit und Menge des Konsums ab.

Empfehlungen für gelegentliche Konsumenten:

  • Nach einem einmaligen Konsum sollte eine Wartezeit von mindestens 12 Stunden eingehalten werden.
  • Bei größeren Mengen oder unbekanntem THC-Gehalt besser 24 Stunden warten.
  • Nach oraler Einnahme (z. B. Cannabis-Gebäck) ebenfalls mindestens 24 Stunden warten.

Empfehlungen für regelmäßige Konsumenten:

  • Regelmäßiger Konsum kann zu einer Depotbildung im Körper führen. In solchen Fällen sollten mindestens 3-5 Tage vergehen.
  • Bei chronischem Konsum ist eine Verkehrsteilnahme erst nach längerer Abstinenz ratsam.

Warum ist Cannabis nicht wie Alkohol?

Obwohl Alkohol und Cannabis oft verglichen werden, gibt es wesentliche Unterschiede:

  • Alkohol wird linear im Körper abgebaut, THC hingegen in mehreren Phasen.
  • Die Wirkung von Cannabis ist nicht direkt an die THC-Konzentration im Blut gekoppelt.
  • THC lagert sich im Fettgewebe ein und kann über längere Zeiträume wieder ins Blut abgegeben werden.

Fazit: So schützen Sie Ihren Führerschein

Das Fahren unter Cannabis-Einfluss birgt hohe Risiken und kann zu Führerscheinverlust und MPU führen. Besonders Fahranfänger:innen sollten die strengen Regeln beachten. Wer die Wartezeiten nicht einhält, riskiert eine MPU – mit allen Konsequenzen.

Falls Sie eine MPU absolvieren müssen, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Anbieter wie MPU-Seminar.de bieten professionelle Hilfe, sei es durch das 2-tägige Intensiv-Seminar oder den bewährten MPU-Videokurs. Beide Optionen helfen Ihnen, Ihre Fahrerlaubnis schnell zurückzuerlangen.

 

 

Quelle: Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V., Zeitschrift für Verkehrssicherheit 5.2024

Dieser Text dient ausschließlich Informations- und Fortbildungszwecken. Er stellt keine rechtliche Beratung dar und sollte nicht als rechtlich bindende Aufforderung zu einer Handlung verstanden werden. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen wird keine Haftung übernommen.

 

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