Der vom DVR im Rahmen des Kongresses des Fachverbandes Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit (PASiG) vergebene Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ umfasste im letzten Jahr 3 Preise, die insgesamt mit 7500€ ausgezeichnet wurden. Der erste Platz ging dabei an Moritz Becker, der sich in seiner Masterarbeit mit dem Thema „Wenn Smartphone-Nutzung zur Gefahr wird“ auseinandersetzte.

Ausgehende Gefahr vom Handy am Steuer

Bestehende Studien sind der Meinung, dass ein Viertel der Verkehrsunfälle auf die Nutzung vom Handy am Steuer zurückzuführen ist. Im Rahmen seiner Abschlussarbeit versuchte der Absolvent nun herauszufinden, wie verschiedene Persönlichkeitsmerkmale, situative aber auch soziodemographische Faktoren die Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr beeinflussen. Ziel der Arbeit ist, zukünftigen Verkehrsicherheitskampagnen gute Hinweise zu geben und der aktuellen Problematik entgegen zu wirken. Insbesondere junge Leute sollen auf die möglichen Gefahren durch Handynutzung im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden.

Aufbau der Studie

Für die Studie erhob Becker die Daten von 417 Verkehrsteilnehmer zwischen 18 und 70 Jahren im Rahmen einer Online-Befragung. Verschiedene Parameter wurden anschließend gemessen und analysiert. Es wurde geschaut, wer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem PKW am Verkehrsgeschehen beteiligt ist. Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstkontrolle, Angst vor Unfällen, oder aber die Angst etwas zu verpassen, gewohnheitsmäßiges Handeln und situative Langeweile spielten eine weitere wichtige Rolle. Alter, Geschlecht, Fortbewegungshäufigkeit und die allgemeine Smartphone-Nutzung durften am Ende auch nicht fehlen.

Ergebnis: Nutzung trotz erkannter Gefahr

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die oben genannten Parameter durchaus Einfluss auf die Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr haben, wenngleich starke Unterschiede zwischen den einzelnen Fortbewegungsarten bestehen. Unabhängig davon ist dem Großteil der Probanden aber durchaus die Gefahr vom Handy am Steuer bewusst – Nutzen tun sie es aber trotzdem. Laut Autor ist diese widersprüchliche Handlung eine bewusst nicht kontrollierbare Tätigkeit und ein automatisiertes- unbewusstes Verhalten. Seine Bilanz: es muss ein Bewusstsein für oben genanntes automatisiertes Verhalten geschaffen werden. Durch Furchtapelle, wie in diesem nachgestellen Schockvideo der britischen Polizei, soll vermehrt auf Gefahr aufmerksam gemacht werden.

Quelle: dvr; Bildquelle: pixabay