Die Wirkung und das Suchtpotential von legalen und illegalen Drogen wird oft unterschätzt. Studien zufolge hat jeder vierte erwachsene Deutsche mindestens einmal in seinem Leben illegale Substanzen konsumiert. Cannabis steht dabei auf Platz 1. Nur ist die sogenannte weiche Droge gar nicht so weich. Sie hat nicht mehr viel mit dem vergleichsweise schwachen Rauschmittel von vor 20 Jahren gemein. Das Unwissen darüber und die gesteigerte Menge THC machen Cannabis somit risikobehafteter als viele annehmen. Hinzu kommt, dass es nie leichter gewesen ist, an Drogen heran zu kommen.
Neue psychoaktive Substanzen auf dem Vormarsch
Grund zur Sorge bereiten aber auch neue Substanzen. So genannte „Designerdrogen“ oder „Legal Highs“ sind psychoaktive, synthetische Stoffe, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Auch diese auf den ersten Blick eher harmlos wirkenden Stoffe sind nicht wirklich ungefährlich. Die darin enthaltenden Betäubungsmittel oder ähnlich wirkenden chemischen Inhaltsstoffe stehen im Verdacht Vergiftungen, Kreislaufversagen oder Psychosen zu verursachen.
Zahl der Toten durch illegale Drogen steigt
Rund 1300 Menschen sterben in Deutschland jährlich an illegalen Drogen wie Heroin, Kokain und Ecstasy, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Den Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nach nimmt die Zahl seit 2012 damit Jahr für Jahr zu. Dazu kommen über 300.000 Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, die von illegalen Drogen abhängig sind. Und so hoch und erschreckend die Zahl auch sein mag: die meisten Suchtprobleme stellen doch legale Drogen wie Alkohol, Tabak und Medikamente.
Alkoholmissbrauch unverändert, Zigarettenkonsum nimmt zu
Und die Zahlen hierbei sprechen noch deutlichere Bände. Mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland trinken übermäßig viel Alkohol, jährlich sterben 74.000 Menschen an diesen Folgen. Oft auch in Kombination mit Rauchen. Und auch hier das Problem: Seit 2016 nimmt die Zahl der Raucher wieder zu. in 2016 wurde fast 76 Milliarden Zigaretten geraucht. Männer gehören hierbei insgesamt eher zu den Konsumenten als Frauen. Für beide Geschlechter kann jedoch in verschiedenen Altersgruppen ein Anstieg beobachtet werden. (35 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren rauchen, in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre sind es sogar 39 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen.)
Hilfe bei Suchtproblemen
Die bundesweit einheitliche „Sucht & Drogen Hotline“ ist unter der Telefonnummer (01805) 313 031 rund um die Uhr zu erreichen. Hier finden Sie telefonische Beratung, Hilfe und Informationen rund um Drogen und Sucht. Die BZgA hat zudem ein Infotelefon zur Suchtprävention geschaltet, das montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr sowie freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer (0221) 89 20 31 zu erreichen ist. Ein Verzeichnis der Suchtberatungsstellen in Deutschland finden Sie hier.