Dass Müdigkeit eine große Gefahr hinter dem Steuer darstellt, ist wahrscheinlich jedem bewusst. Aber nicht nur zu viel Feierei, Stress oder Schlafmangel können dabei ursächlich für den risikobehafteten Sekundenschlaf sein. Auch Medikamente können das Risiko eines solchen Wegnickens beim Fahren erhöhen. Gerade jetzt, wo viele Pollen fliegen und Allergiker auf Medizin angewiesen sind.

Im Frühjahr sind Allergiker besonders gefährdet

Akute oder chronische Erkrankungen sind meist mit der unliebsamen Einnahme von Medikamenten verbunden. Aktuell haben Leute, die auf bestimmmte Pflanzen reagieren, viel mit Heuschnupfen und gemeinen Allergien zu tun. Um überhaupt mit genug Luft und ohne Juckreiz durch die Saison zu kommen, nehmen viele Allergiker Antihistaminika ein. Solche Arzneimittel können allerdings müde machen und damit die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) warnt deshalb im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit am Steuer.“ vor dem Einfluss von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit.

Sekundenschlaf durch Medikamente

Fast ein Fünftel der zugelassenen Medikamente kann sich laut Angaben der Hersteller auf die Fahrtüchtigkeit auswirken. Sie vermindern die kognitiven Leistungen und machen den Patienten müde. Trotzdem unterschätzen viele diesen negativen Einfluss. „Auf der Basis von Expertenmeinungen und vorsichtigen wissenschaftlichen Schätzungen können wir davon ausgehen, dass viele Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von Arzneimitteln, insbesondere Psychopharmaka, stattfinden“, so Dr. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Aber auch Schmerzmittel können den Fahrer nicht folgenlos beeinflussen. Auch hier sollte sehr darauf geachtet werden, welche möglichen Nebenwirkungen sich inbesondere für den Straßenverkehr abzeichnen.

Gefahr unterschätzt

Eine Umfrage des DVR bestätigt, dass 20 Prozent der Autofahrer schon einmal am Steuer eingeschlafen sind. Männer dabei in etwa doppelt so häufig wie Frauen. Es zeigt sich also, dass Autofahrer öfters Arzt und Apotheker fragen sollten, in welchem Maße sich bestimmte Medikamente auf dei Fahrtüchtigkeit auswirken.  „Dies ist insbesondere vor der ersten Anwendung, bei einer Dosissteigerung, bei einer Umstellung oder beim Absetzen von Medikamenten wichtig“, erklärt Dr. Weeß. Ebenso wichtig sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die auch verminderte Konzentration oder Schläfrigkeit verursachen oder sogar verstärken können.

 

Quelle: dvr; Bildquelle: pixabay