Zu den häufigsten Ursachen von Verkehrsunfällen in Deutschland und der EU gehören Geschwindigkeitsüberschreitungen und ein zu geringer Sicherheitsabstand. Neben Blechschäden und enormen volkswirtschafltichen Kosten, kommt es dadurch zu vielen Toten und Verletzten. Allein 2015 verloren 26.313 Menschen ihr Leben auf Straßen innerhalb der EU. Ungefähr ein Drittel dieser tödlichen Unfälle sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Und trotzdem haben Geschwindigkeitsüberschreitungen eine relativ hohe gesellschaftliche Akzeptanz und unterliegen einer nur schwachen sozialen Kontrolle. Woran liegt es, dass Menschen gerne zu schnell und zu dicht auffahren?

Deutsche Unfallgeschehen in Zahlen

Unabhängig von der Ursache wird in Deutschland alle 13 Sekunden ein Verkehrsunfall von der Polizei erfasst. Dabei bleibt es alle 80 Sekunden nicht nur bei Blechschäden und ein Verkehrsteilnehmer wird verletzt. Alle 8 Minuten sogar schwer. Genau so oft – also alle 8 Minuten – verunglücken junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren. Aufgrund von Selbstüberschätzung und mangelnder Routine gehören sie zu häufigsten Beteiligten an Verkehrsunfällen. Alle 15 Minuten wiederum ereignet sich ein Unfall aufgrund von Alkoholeinfluss, alle 2,5 Stunden gibt es einen Verkehrstoten und alle 7 Stunden stirbt jemand durch überhöhte Geschwindigkeit. Das sind mehr als drei Menschen am Tag. Während Geschwindigkeitsüberschreitung zwar nur zu der viert häufigsten Unfallursache gehört, ist sie Grund Nummer 1 für Verkehrstote nach Unfällen (wobei Fußgänger mit einberechnet werden).

Befragung: Zugegebene Geschwindigkeitsüberschreitung

Viele Verkehrsteilnehmer sind der Auffassung, dass andere Fahrer ein risikoreicheres Verhalten an den Tag legen als sie selbst. Wobei gleichzeitig 2/3 der Befragten zugaben, die Geschwindigkeit in den letzten 12 Monaten mindestens einmal überschritten zu haben. Männer häufiger als Frauen, jüngere öfter als ältere. Je älter die Verkehrsteilnehmer sind, desto eher halten sie sich an Tempolimits. 76% der Befragten stimmten zu, dass zu schnelles Fahren das Risiko für einen selbst und für andere erhöht und das eine schnelle Reaktion in bestimmten Situationen durch hohe Geschwindigkeiten schwieriger ist. Jeweils die Hälfte findet die gesetzten Tempolimits unpassend, bzw. akzeptabel. Auch hier sind Frauen und ältere gegenüber dem Geschwindigkeitsrisiko sensibler eingestellt und fordern härtere Sanktionen und mehr Kontrollen. Über ⅓ der Befragten finden die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen zu hoch.

Quelle: dvr; Bildquelle: pixabay