Auch wenn die Fahrzeuge selbst immer sicherer werden, spielt nach wie vor der Mensch eine sehr zentrale Rolle in der Verkehrssicherheit. Denn schätzungsweise jeder 10. Unfall wird durch Ablenkung im Straßenverkehr verursacht. Um über die Gefahren aufzuklären, organisierte der ARCD (Auto und Reise Club Deutschland) letzten Sommer seine Roadshow „Lass dich nicht APPlenken!“ Im Fahrsimulator konnten Autofahrer dabei ihre Fahrfähigkeiten auf die Probe stellen.

Aber wo fängt Ablenkung überhaupt an?

„Den Begriff Ablenkung einheitlich zu definieren, ist gar nicht so leicht,“ findet Jürgen Dehner, Generalsekretär des ARCD. Dabei ergänzt er jedoch, dass Autofahrer abgelenkt sind, sobald sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Fahren, sondern auf andere Dinge lenken, die nichts mit dem Fahren zu tun haben. Das zweite Mal in Folge ist die Zahl der Verkehrstoten durch Unfälle gestiegen, wobei sich über 90% davon auf menschliches Fehlverhalten zurückführen lassen. Hauptgrund dabei: Ablenkung. In irgendeiner Form. Als wesentliche Ablenkungsquelle gilt jedoch inzwischen das Smartphone. Die ganz große Gefahr hierbei ist, dass man auf mehreren „Kanälen“ abgelenkt ist. Nämlich visuell, motorisch und mental. Fußgänger und Radfahrer sind dabei genau so zu nennen, wie Autofahrer.

Verharmlosung des kurzen Blicks auf das Display

Beobachtungen zeigen, dass den meisten Menschen die Gefahr vom kurzen Blick auf das Smartphone nicht bewusst ist oder sie es herunterspielen. Die Hemmschwelle, hinter dem Steuer eine Nachricht „nur mal schnell“ zu lesen oder gar zu schreiben, ist relativ gering. Dabei reicht nur eine Sekunde, in der man den Blick von der Straßen wendet, um bei 50km/h 14 Meter zurückzulegen. Wohlgemerkt blind. Da kann schnell ein Kind auf dei Straße gelaufen sein, oder ein Fahrzeug hat ausgeschert. Die Reaktionszeit ist somit künstlich verlängert oder unmöglich, ein Kontrollverlust über das Fahrzeug groß.

 

Quelle: dvr; Bildquelle: pixabay